Lena von Goedeke

Foto: Tino Kukulies

Lena von Goedeke

 

Tipping Points, seit 2021
Eis, Sedimente, Hanfseil, Baum, Brett: 4 x 50 x 24 cm, Höhe variabel /
Ice, sediment, hemp rope, tree, plank of ice: 4 x 50 x 24 cm, variable height

 

Somnambul, 2022
Acrystal / Polymergips, reflektierende Beschichtung, Maße variable /
Acrystal / polymer plaster, reflective coating, variable dimensions

 

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In ihrem Werk setzt sich Lena von Goedeke (*1983, Duisburg, lebt in Berlin und Spitzbergen) intensiv mit dem Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Landschaft auseinander. Dabei war ihre Perspektive in den letzten Jahren deutlich geprägt von ihren Expeditionen in die Arktis. So kreuzte sie 2018 auf dem historischen Segelschiff „Antigua“ durch die arktischen Gewässer und verbrachte 2019 den Winter in vollkommener Dunkelheit in Longyearbyen, der nördlichsten Stadt der Erde. Bis heute reist sie regelmäßig nach Spitzbergen, wo sie gemeinsam mit Wissenschaftler*innen und anderen Künstler*innen lebt und arbeitet.

Für die Eröffnung von „Terra incognita – Fragen an die Erde“ sowie an zwei weiteren Wochenenden installiert Lena von Goedeke eine Gruppe von Schaukeln in einer großen zentralen Baumgruppe im Zentrum des Lantz’schen Skulpturenparks. In Gedanken laden sie die Besuchenden dazu ein, Platz zu nehmen und sich hoch hinaus in den Himmel zu schwingen. Doch die Sitzflächen der Schaukeln sind aus Eis und beginnen – kaum, dass sie installiert sind – zu schmelzen. Die Fragilität des Materials ruft uns nicht nur die Vergänglichkeit des kindlichen Traums vom Fliegen, sondern auch die Gletscherschmelze mit ihren Folgen für das Leben auf der Erde und letztlich auch unsere eigene Endlichkeit in Erinnerung.

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Die zweite Arbeit von Lena von Goedeke befindet sich gleich an mehreren Orten im Umkreis der Lantz’schen Kapelle. Die Besucher*innen des Parks können sich mit Stirnlampen oder ihren Handytaschenlampen ausgestattet im Dunkeln auf eine Art Schnitzeljagd begeben, um geheimnisvolle Objekte aufzuspüren. Für „Somnambul“ hat die Künstlerin Steine mit reflektierender Farbe beschichtet, wie sie in der Dunkelheit Skandinaviens verwendet wird, um Tiere oder Gegenstände im Dunkeln sichtbar zu machen. Aber auch bei Tage können diese tiefschwarzen Objekte im Dickicht entdeckt werden, die auf seltsame Weise aus der vorhandenen Parklandschaft herausfallen.

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Die intensiven Erfahrungen, die Lena von Goedeke in der lebensfeindlichen Umgebung der Arktis sammelte, finden auch Eingang in ihren Reisebericht, den die Künstlerin am 20. August um 21.30 Uhr im Park vortragen wird.

 

Empfehlung: Für ein ideales Kunsterlebnis bei Nacht bringen Sie eine Stirnlampe oder Ihre Handytaschenlampe mit und halten Sie sie auf Augenhöhe.

Die Eisschaukeln werden an den Wochenenden 11. und 12. Juni, 2. und 3. Juli sowie 20. und 21. August temporär installiert.

 

Lena von Goedeke (born in Duisburg in 1983, lives in Berlin and Spitzbergen) powerfully addresses the relationship between humans, nature, and the landscape. In recent years, her outlook has been clearly shaped by her expeditions to the Arctic. In 2018, for example, she travelled through Arctic waters on board the Antigua, a three-mast sailing ship, and in 2019 she spent the winter in complete darkness in Longyearbyen, the northernmost town in the world. She still regularly travels to Spitsbergen, where she lives and works with scientists and other artists.

For the opening of “Terra incognita – Questions for the Earth” as well as on two other weekends, Lena von Goedeke is installing a group of swings in a large group of trees in the center of Lantz Park. Visitors are invited to sit down in contemplation and swing high up into the sky. The seats of the swings are made from ice, and so start to melt as soon as they’ve been fitted. The ice’s fragility reminds us not only of the transience of children’s dreams of flying, but also of the melting of the glaciers with its serious consequences for life on Earth and ultimately our own finiteness.

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The second work by Lena von Goedeke is located in multiple positions around Lantz Chapel. Equipped with headlamps or cell phone flashlights, visitors to the park can set off on a kind of scavenger hunt in the dark to track down mysterious objects. For “Somnambul,” the artist has covered stones with reflective paint of the type used to make animals and objects visible in the darkness of Scandinavia. Yet these items are deep black during the day, making them stand out in a peculiar manner from the park landscape.

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Lena von Goedeke’s intense experience in the hostile environment of the Arctic is also reflected in her travelogue, which the artist will present in the park on the 20th of August at 9.30 pm.

 

For an ideal nocturnal art experience, please bring a headlamp or your cell phone flashlight and keep it at eye level.

The ice swings will be temporarily installed on the weekends of June 11–12, July 2–3, and August 20–21.