Daniel Dewar &
Grégory Gicquel
Nudes XI, 2020
Nudes X, 2020

Foto: Jorge Loureiro

Daniel Dewar & Grégory Gicquel
Nudes XI, 2020, Nudes X, 2020
Rosa Aurora Marmor

Die Arbeit des Künstlerduos Daniel Dewar und Grégory Gicquel scheint in einer Zeit zunehmender Digitalisierung auf den ersten Blick anachronistisch: Seit Beginn ihrer Kollaboration kurz nach der Jahrtausendwende experimentieren die Künstler mit einer Vielzahl von Materialien und Techniken, die sie zunächst autodidaktisch erlernen. Darüber hinaus stellen sie die für ihre Praxis benötigten Arbeitsmittel, wie Webrahmen oder holzbefeuerte Brennöfen, eigenhändig her. Die Ausführung ihrer Werke erfolgt unter Zuhilfenahme von traditionellen, aber auch modernen Werkzeugen. Dewar und Gicquel geht es dabei stets um Herstellungsverfahren, die ihren Ursprung im traditionellen Handwerk haben, jedoch im Zuge der technischen Automatisierung ihren Stellenwert verlieren. In ihren Skulpturen verschmelzen Menschen, Tiere und Pflanzen zu einer bizarren und sinnlichen Einheit. Sie sind durchdrungen von der Idee, dass der gleiche Lebenssaft durch alle und alles fließt und sogar das gefällte, bearbeite Holz oder der behauene Marmorblock noch Zeugnis davon ablegen. Durch Kontextverschiebungen und fantasievolle Kombinationen schaffen Dewar & Gicquel Objekte, die ähnlich wie Chimären oder Fabelwesen einer anderen Wirklichkeit angehören. In den im Park ausgestellten Nudes visualisiert sich ein Dialog zwischen einer Muschel, einem Paar Beine, einem Wasserhahn, Darmsystem sowie Bidet.

Daniel Dewar

(*1976 in Forest of Dean, GB) lebt und arbeitet in Brüssel.

Grégory Gicquel

(*1975 in St. Brieuc, FR) lebt und arbeitet in Plevenon, Frankreich. Das Künstlerduo arbeitet seit ihrem gemeinsamen Studium an der Kunsthochschule in Rennes 1989 zusammen.